Stiftung Rolf Horn
Die Sammlung Horn
»… und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen älteren Kräften. Der gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.«
So heißt es im Programm der Künstlergruppe »Brücke«, das 1906 den Beginn des Expressionismus markiert. Mit der Kunst will dieser Antworten geben auf eine Zeit, die von gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen geprägt ist. Das Bild der ›Brücke‹ steht für den Aufbruch zu neuen Ufern, antibürgerlich und dem unmittelbaren Ausdruck verpflichtet, ist der Expressionismus vor allem eine geistige Haltung.
Er steht im Zentrum der Sammlung Rolf Horn, sein Herzstück sind die Holzschnitte der »Brücke«.
Daneben liegt der Fokus auf dem Schaffen von Emil Nolde, Ernst Barlach und Christian Rohlfs, deren Wurzeln in Schleswig-Holstein liegen. Das Werk dieser norddeutschen Expressionisten steht im Dialog mit weiteren zentralen Positionen der Klassischen Moderne: Alexej von Jawlensky, Käthe Kollwitz oder Max Beckmann.
Dem Sammler Rolf Horn ging es bei seinen Erwerbungen um Botschaften aus schwieriger Zeit und um Menschlichkeit. Von Beginn an lag sein Blick deshalb auf Menschenbildern, wie die Köpfe und Selbstporträts zeigen, mit denen die »Brücke«-Künstler – Kirchner, Schmidt-Rottluff, Heckel, Pechstein, Mueller – sich und die Welt befragten.
Zu einer Quelle der Inspiration wurde ihnen die Kunst außereuropäischer Kulturen.
1988 wurde die Sammlung von Rolf und Bettina Horn auf Schloss Gottorf erstmals präsentiert, seit 1995 in eigenen Räumlichkeiten, deren Umgestaltung Rolf Horn initiiert und finanziert hat.
Ihm gefielen das Museum auf Schloss Gottorf mit der Vielfalt seiner Ausstellungen und die Museumsinsel mit dem Skulpturenpark. Nun bereichern hier aus der Sammlung Horn Werke von Bernhard Heiliger, Volkmar Haase oder Jan Koblasa die Museumssammlung.
Bettina Horn führte das Vermächtnis ihres Mannes durch Erwerbungen und Sonderausstellungen fort, unterstützt von einem vierköpfigen Vorstand.
So bleibt die Sammlung, die heute rund 450 Werke umfasst, lebendig. Mit Werken von Hans Uhlmann oder Werner Heldt sowie zeitgenössischen Künstlern wie Manfred Sihle-Wissel oder Matthias Mansen wurde ihr Rahmen bis in die Gegenwart erweitert.